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Floridsdorfer Sautanz



[screenshot aus dem Video der Männertanzgruppe »Die Identitären«]

Am Samstag, den 29. September stellten sich die Männertanzgruppe »Die Identitären« in Wien Floridsdorf der Menge vor. Die Caritas Floridsdorf veranstaltete "Tanz die Toleranz". Schon bei Schneewittchen gab es bittere Rache fürs nicht eingeladen werden, und vielleicht diese Geschichte im Hinterkopf habend, brachte die ungeladene Gruppe ihre eigene Musik mit. Und definierte sich mit Schildern wie Integration wegbassen und Tanz die Reconquista. Damit sie auch ja nicht integriert werden würden, blökten sie "linke Gutmenschen" mit Nazi-Parolen an. Mehr hierzu später im Text.

Reconquista: Vertreibung der muslimischen Herrschaft durch Christen von der Iberischen Halbinsel (um 1.000 nach Beginn der Zeitrechnung bis ins 15. Jahrhundert). Der Begriff selbst wurde erst Jahrhunderte später geprägt [wikipedia Artikel zur Reconquista]. Ideale aus der Zeit der Kreuzritter und dem Mittelalter also. Im Jahre 2012. Der moderne Kreuzritter trägt also eine Schweinemaske und macht sich aus dem Staub, nachdem er solchen aufgewirbelt hat. Feig? Spontan?

Wir wollen, dass es auch noch in 100 Jahren echte Österreicher gibt und unsere Stadt Wien ihr Gesicht behält.
[zitiert aus dem Blog der Männer-Tanzgruppe]

Wien, 2112. Man trägt wieder Schweinemasken im rückeroberten Floridsdorf. Unser Floridsdorf, zu dessen Befreiung vor nun einhundert Jahren zu den Klängen der neuen Nationalhymne »Bum Bum Bum – Mia san do!« damals ausholt wurde. Prost!

Die Mitglieder dürften es wirklich schwer haben: bedrängt von allen Seiten, von den Medien durch Verzerrung abgestraft, und niemand der ihnen Gehör schenkt. Schon gar nicht das rot-grüne Wien. Da wurden scheinbar echte Hoffnungen zerstört.

Wir sind […] einfach ein paar Jugendliche aus Wien, Patrioten, die sich mit den identitären Ideen, (vA aus Frankreich) angefreundet haben. […] Wir hatten einen Mordspaß auch wenn nicht alle von uns dabei waren. Das nächste Mal sind wir fix mehr ;) Die "empörten" linken Gutmenschen erreichen mit ihrer undifferenzierten Hetze und ihrem reflexartigen Nazi-Gegröl genau das Gegenteil.
[zitiert aus dem Blog der Männer-Tanzgruppe]

"linke Gutmenschen" röhrten Nazi-Gegröl. Das traut sich nicht mal die Kronenzeitung. Glaub ich. Herbst ists, da röhrt so manches Braune, im Wald zumeist. Oft auch ein Hirsch. Nazi = Braun = Hirsch = Wald = Wald = Grüne = links = Gutmenschen. Irgendwie wird ein Stiefel daraus.

Dafür, dass sie ausgerechnet bei einer Veranstaltung der Caritas herumstolpern mussten, wurde sogar eine Erklärung, die ich nicht vorenthalten will:

Uns betrifft, als Wiener Jugendliche ohne Migrationshintergrund, die massive Veränderung unserer Stadt durch die extreme Zuwanderung und Islamisierung unmittelbar. Wir gehen in den Debatten aber immer unter. […] Dass auch wir eine kulturelle Identität, einen offenen Patriotismus und eine eigene Zukunft wollen, interessiert keinen. Wir werden immer unter den Tisch gekehrt […] Keiner traut sich was zu sagen, weil die Nazi-Keule drohend über dem Kopf schwingt.
[zitiert aus dem Blog der Männer-Tanzgruppe]

Jetzt trocknet euch mal gegenseitig die Tränen weg, sonst gibts noch eine Überschwemmung, und dann geht wieder einer unter. Bei welcher Debatte warens denn so böse zu euch, hm? Und wenns keine_n interessiert, warum juckts dann euch? Seid ihr Niemand? Und wer schwingt die Nazi-Keule über eure Köpfe, nachdem ihr unter den Tisch gekehrt wurdet? Fragen über Fragen…

Das Letzte was wir sind, sind Rassisten

[zitiert aus dem Blog der Männer-Tanzgruppe]

Ich gebs nur ungern zu, aber in einem stimme ich zu: Rassisten gehören zum Letzten. Aber seit ihr jetzt das Letzte, oder Rassisten, oder die letzten Rassisten?! Ich kenn mich nicht mehr aus.

Auf jeden Fall würde ich den Jungs mal einen Deutschkurs nahelegen. An der Rechtschreibung könnte echt noch gefeilt werden. Aber Bewegung tut gut, und auch der Turnvater Jahn hätte seine Freude an Euch gehabt.…

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